Einzigartiges Finnland – Polarlichter und Schneezauber

Los ging es schon sehr früh morgens am Flughafen München in Richtung Kittilä, zugegeben zuvor noch nie gehört. Die Flugzeit beträgt mehr als drei Stunden und während des Fluges wird klar, wie weit im Norden unser Ziel liegt. Bei Sonnenaufgang gestartet – bei Sonnenuntergang gelandet. Tief verschneit zeigt sich die Landschaft von oben, ein Berg (ok für uns Tiroler ein Hügel) mit beleuchtetem Skigebiet tut sich auf, und schon setzt der Flieger zur Landung auf der verschneiten Landebahn an. Bereits beim Anblick wurde uns kalt und wir bewaffneten uns mit Mütze und Handschuhen, um das Flugzeug zu verlassen und schnell wurde uns klar, es ist eiskalt, dunkel und sehr winterlich. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Transferbus erreichten wir unser Hotel, welches auf dem Berg gelegen ist.

Zugegeben, anfangs dachte ich mir schon, bin ich hier richtig? Ist das meine Art von Urlaub? Habe ich dem Traumurlaub meiner Schwester nur „good will“ zugestimmt? Will ich wirklich bei -20 Grad Aktivitäten im Freien unternehmen? Im Nachhinein kann ich nur sagen, JA! Abends ging es mit der Gondel vom Berg hinunter in den Skiort Levi (bekannt durch seine Weltcup-Rennen), um die Gegend etwas zu erkunden. Bei den frostigen Temperaturen war der Spaziergang etwas kürzer und wir wärmten uns bei einer heißen Schokolade auf, und dabei studierten wir unser Ausflugsprogramm für die nächsten Tage.

Am ersten Tag ging es für uns abends mit dem Skidoo durch die tiefverschneiten, dunklen und mystisch wirkenden Wälder zu einer kleinen Hütte, wo wir uns an einem Kamin mit heißem Tee aufwärmten. Motorschlitten sind in Finnland DAS Fortbewegungsmittel und eine Tour damit macht einfach nur Spaß, sowohl für den Fahrer als auch den Beifahrer am Rücksitz.

Am Abend haben wir das „Ice Floating“ gebucht. Mit einem Kleinbus ging es über tiefverschneite Straßen, durch verlassene Wälder, bis wir schließlich bei einer kleinen Hütte ankamen. Dort hieß es dann, Schuhe aus und Überlebensanzug an. Eingepackt in dem Anzug watschelten wir im wahrsten Sinne zum See, welcher zugefroren vor uns lag. Ein kleiner Bereich war vom dicken Eis befreit und gut beleuchtet. Nun ging es rückwärts ins Wasser, unterstützt von einem Guide legten wir uns ins eisige Wasser und schwebten schwerelos unter dem klaren Sternenhimmel. Die Erfahrung ist einzigartig: der Sternenhimmel dreht sich, der eisige Wind peitscht einem ins Gesicht, man spürt das kalte Wasser, der Mond steigt hell auf – und plötzlich - unerwartet verfärbt sich der Himmel in seine schönsten Grüntöne – Polarlichter! Wir konnten das unglaubliche Naturschauspiel des Polarlichtes beobachten. Einen schöneren Ort hätte es für dieses Spektakel nicht gegeben! Beindruckt mit der Erfahrung des Ice Floatings und dem Glücksgefühl die Polarlichter gesehen zu haben, ging es nach dem Aufwärmen vor dem Holzofen zurück.

Der nächste Programmpunkt war das Highlight für meine Schwester – eine Hundeschlittenfahrt mit den Huskys! Angekommen auf der Farm wurden wir bereits mit lautem Bellen empfangen. Ungeduldig warteten die Hunde auf uns. Eingespannt in ihr Geschirr und bereit, um loszulaufen. Nach einer kurzen Einschulung ging es im Konvoi auch schon los – kaum haben wir die Bremse losgelassen, sprinteten die fünf Hunde unseres Schlittens los. Ein „fetzblauer“ Himmel, verschneite unberührte Natur – es war einfach nur ein kitschiges Erlebnis. Einen schöneren Tag für diese Ausfahrt hätten wir nicht haben können. Nach der Tour gab es in einer klassischen finnischen Hütte heißen Tee und auch hier haben wir sehr viel über das Leben und die Tiere erfahren. Einmalig und unvergessen.

Nun sind wir schon bei der Wochenmitte angekommen – wir haben uns für einen Ausflug zum Elfendorf in der Nähe von Levi entschieden. Ein kostenloser Busshuttle fährt beim Hotel „Hullu Poro“ los. Das kleine Elfendorf wirkt etwas verschlafen, aber wir können sagen, dass wir unsere Erfahrung mit den Elfen und Trollen gemacht haben. Eingemummt in unserer Winterkleidung ging es durch das Dorf, wo man die Elfenschule, die Elfen-Bäckerei sowie den Elfen-Stollen (hier wird dargestellt, wie die Elfen wohnen und leben) besuchen kann. Kurz nach dem Verlassen haben wir festgestellt, dass wir ein paar warme, mit Fell ausgestatte Handschuhe vermissen. Nachdem wir weit und breit die einzigen Besucher waren und den gesamten Weg abgesucht haben, jedoch die Handschuhe nicht mehr gefunden haben, gehen wir davon aus, dass sich die Elfen und Trolle diese geschnappt und sich dort ein feines Plätzchen eingerichtet haben.

Am nächsten Tag stand ein langer Tag vor uns – mit dem Bus ging es nach Rovaniemi, zuerst in das beeindruckende „Arktikum“-Museum und anschließend in das Weihnachtsmann-Dorf. Das Museum hat uns sehr gefallen und man kann hier viel über Geschichte, Geografie sowie das Klima lernen. Das Weihnachtsmann-Dorf ist natürlich auch ein ganz besonderer Programmpunkt, denn der Weihnachtsmann hat bereits auf uns gewartet und nach einem kurzen Gespräch, hat er uns auch versichert, dass wir uns zu Weihnachten wiedersehen.

Schwupps, war auch schon unser letzter Urlaubstag da. An diesem Tag ging es bei herrlichem Sonnenschein, jedoch -20 Grad auf die Skipiste von Levi. Das Ski-Equipment haben wir uns vor Ort ausgeliehen, mit dem Sessellift ging es auf den 520 m hohen Berg. Die Pisten äußerst gut präpariert, der Schnee von hervorragender Qualität wedelten wir von einer Piste zu nächsten. Der Ausblick vom Gipfel über das flache Land lies uns immer wieder zu Fotos hinreißen – auch wenn das Fotografieren ein äußerst kaltes und unangenehmes Unterfangen war. Aufgewärmt haben wir uns standesgemäß in der Skihütte – mit heißem Kakao und einer Zimtschnecke. Es war ein großartiges Skierlebnis, wir konnten gar nicht genug bekommen, jedoch trieben uns die Minusgrade zurück ins Hotel, wo wir uns in der Sauna aufwärmten.

Ein Aktivurlaub im hohen Norden ist wunderschön! Ich empfehle die Reise unbedingt im Jänner/Februar zu machen, da man hier die Stimmung des Lichtes (der langen dunklen Tage) erlebt. Ist man gut ausgestattet mit warmen Schuhen und dicker Winterkleidung, lässt sich die Kälte auch gut aushalten. Die Ausflüge sind immer mit ca. zwei Stunden angesetzt, was angesichts der Temperaturen ausreichend ist. Der Skiort Levi bietet ein paar kleine Geschäfte, Cafés sowie Restaurants und Bars – also alles, was das Herz begehrt. Abschließend kann ich sagen, dass ich diesen Urlaub sicher wieder machen werde!

Text & Bild: Martina Russegger, Marketing Idealtours

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